Zinsen auf Null – Wirkung Null

Die FED hat die Zinsen auf fast Null gesenkt. Die Wirkung war natürlich Null, denn was nützt dem Markt billiges Geld in dieser Situation? Brauchen wir nicht vertiefen…. Die Menschen sind jetzt in der Maslowchen Pyramide weit unten angekommen…

 

 

Marktanalyse

Der S&P 500 ist nun innerhalb von vier Wochen um fast 32% und der NASDAQ 100 um etwas mehr als 27% gefallen. Dies ist ein beispielloser Rückgang von einem neuen Allzeithoch in so kurzer Zeit.

Der Montag begann mit einem deutlichen Gap-Down zur bullischen Umkehrkerze vom Freitag zuvor. Er schloss dann extrem bärisch. Es sah aus, als wäre die Fortsetzung des Abwärtstrends eine sichere Wette. Aber dieser verrückte Markt tat genau das Gegenteil von dem, was bei einem so bärischen Tag die Norm wäre. Stattdessen klafften die Kurse am Dienstag nach oben (Gap Up) und beendeten den Tag nahe dem Hoch, tief in der Bandbreite des Montags. Ein solcher bullischer Umkehrtag (Reversal), selbst in einem Abwärtstrend, würde historisch gesehen zu einer Art kurzfristiger Aufwärtsbewegung (Bounce) führen. Auch das geschah nicht. Am Mittwoch gab es wieder einen Gap Down und nach der morgendliche Konsolidierung ging es nach unten.

Der schizophrene Markt war mit seinen haarsträubenden Schwüngen noch nicht fertig, und die Preise erholten sich fast bis zum Tageshoch. Ein weiterer Tag mit einer bullischen Umkehr. Das war ein Zeichen für ein kurzfristiges Tief, das zu einem Schub nach oben hätte führen müssen.

Am Donnerstag gab es beim S&P 500 und beim NASDAQ 100 einen gewissen Durchbruch nach oben über das Vortageshoch und einer leichten Aufwärtsbewegung. Die Preise stabilisierten sich nun im Laufe der Woche in der gleichen Range. Natürlich mit wilden Schwüngen, die wir in der Optionen-Gruppe profitabel getradet haben. Aber ich sage Euch. Das ist ein wilder Ritt zur Zeit, so dass ich mich bei Optionen auch immer öfters zurückhalte.

Der Freitag begann mit einem kleinen Gap nach oben, aber die Käufer waren einfach nicht bereit, das Gaspedal nach oben durch zu drücken. Sie hielten die Preise nicht weit vom Tageshoch entfernt, aber gegen Mittag begann das Vertrauen zu schwinden. Nach einigem Hin und Her und Versuchen, den S&P-500 zu stabilisieren, warfen die Käufer am Abend das Handtuch.

Die Woche hat mit einer großen roten Umkehrkerze geendet, die auf ein Durchziehen nach unten hindeutet. Ich denke, ein Durchziehen bis 2100 Punkten ist noch wahrscheinlich. Bisher hatte ich mit meinen Annahmen durchgehend Recht. So schrieb ich im Markt-Update vom 16.03.2020,

“Wir haben im SP-500 eine Megafone-Formation sowie eine Schulter-Kopf-Schulter Formation. Wenn die rechte Schulter nicht hält, ist das Ziel der Kopf….”…Wenn die Unterstützung am Kopf nicht hält, geht es wahrscheinlich bis auf 2100 runter.

Rate mal, der S&P ist bis zum Kopf gefallen und hat bei dieser Kursmarke die ganze Woche gekämpft. Am Freitag dann schlussendlich darunter geschlossen.

Ich bin bärisch eingestellt für kommende Woche und die Volatilität wird uns auch noch eine Weile begleiten, fürchte ich.

Sektoren

Schauen wir uns die Sektoren an. Man sieht auf dem ersten Blick, dass wir uns immer mehr den schlechten Werten der Finanzkrise in den einzelnen Sektoren nähern. Wobei Energy schon weit über dem Wert von 2008 ist.

Es gab wirklich kein Ort, sich zu verstecken. Alle Sektoren bekamen bisher auf die Mütze. Auch Gold. Gold könnte allerdings interessant werden, wenn die Krise an Schärfe verliert. Für meine Premium-Member habe ich zwei Reports darüber geschrieben, wie man bald überproportional profitieren könnte (Auf der Jagd nach “Tenbeggern im Minensektor” und den “Gold und Silber Report”).

Wohin gehen die Märkte in dieser Woche?

Bei so vielen Indizes und Sektoren, die zwischen 20 und 57% gesunken sind, und meinen internen Marktindikatoren (Sentiment, Vix, usw.), die extreme bullische Werte zeigen, kann eine Wende historisch gesehen nicht weit weg sein. Allerdings ist es bei so vielen schlechten Nachrichten – und bei der Verletzung vieler Supportlinien (Preisstützungsniveaus) in so kurzer Zeit – schwer vorstellbar, dass es zu einem Reversal kommt.

Die Börsen und viele der Sektor-ETFs befinden sich ungefähr in den gleichen Bereichen wie am Mittwoch. In der zweiten Hälfte der vergangenen Woche hat sich also eine gewisse Stabilisierung ergeben.

Am Freitag warfen die Käufer allerdings das Handtuch, und die Verkäufer übernahmen bis zum Ende des Tages die Kontrolle. Diese Price-Action erweckt den Anschein, dass niemand daran interessiert war, über das Wochenende Aktien zu halten. Aus konträrer Sicht könnte das kurzfristig ein gutes Zeichen sein.

Da der US-Senat jetzt über ein erstaunliches Konjunkturpaket in Höhe von zwei Billionen Dollar nachdenkt, gibt es zwei Möglichkeiten, dies zu betrachten. Die eine ist die Erkenntnis, dass dieser Virus die schlimmsten Erwartungen übertrifft. Dieses Konjunkturpaket ist ein Eingeständnis dieser Erkenntnisse. Könnte dieses Eingeständnis die Märkte nach unten treiben? Möglicherweise. Die andere Sichtweise könnte sein, dass eine so enorme Geldpumpe in die Wirtschaft die Märkte am Montag höher treiben könnte.

Ich weiß, dass die institutionellen Anleger in der vergangenen Woche Käufe getätigt haben. Die tägliche Kursbewegung sowie die täglichen Charts zeigen das. Und Fonds müssen ohnehin Aktien kaufen. Sie können nicht alles auf den Markt werfen. Sicher, die Märkte können weiter fallen, bevor das vermeintlich Schlimmste eingetreten ist.

Angst und Gier treiben die Kurse immer weiter, als sie eigentlich sollten. Und Angst ist die stärkere Emotion.

Fazit: Ich bin zwar bärischer Dinge aber ich werde wie immer jeden Tag neutral angehen und aus der Price-Action der Indizes meine Handlungen ableiten. Das hat mir den Hintern gerettet als der Crash begann und in der Vergangenheit recht genau den Tiefpunkt erwischen lassen.