Freunde, ganz ehrlich. Was da gerade an der Börse los ist, habe weder ich noch meine befreundeten US-Trader-Veteranen jemals gesehen. Solche Schwünge in der letzten Woche und insbesondere wie am Freitag nach oben und heute in die Gegenrichtung, hat es so noch nicht gegeben.

Ich möchte hiermit versuchen, die Geschehnisse einzuordnen und einen Ausblick geben. Was wir jetzt schon wissen, ist, dass das weltweite Wachstum durch die Pandemie schrumpfen wird. Diese massive negative Auswirkung auf die Wirtschaft und unserer Gesellschaft wird einige Länder in die Rezession treiben. Schauen wir uns mal an, wie sich die Finanzkrise und die daraus folgenden Rezession auf die Börsen auswirkte.

Wikipedia:…Die Finanzkrise veranlasste mehrere Staaten, die Existenz großer Finanzdienstleister durch Kapitalerhöhungen enormer Größe durch vor allem staatliches Fremdkapital, aber auch Eigenkapital zu sichern. Einige Banken wurden verstaatlicht und später geschlossen. Die ohnehin hohe Staatsverschuldung vieler Staaten stieg krisenbedingt stark an, vor allem in den USA. Anmerkung: Auch jetzt reagieren die Staaten mit Zinssenkungen und Kreditausweitungen.

Auch wurden die Leitzinsen niedrig gehalten bzw. noch weiter gesenkt, um eine Kreditklemme zu verhindern bzw. abzumildern. Dennoch übertrug sich die Krise in der Folge in Produktionssenkungen und Unternehmenszusammenbrüchen auf die Realwirtschaft. Viele Unternehmen, wie der Autohersteller General Motors, meldeten Insolvenz an und entließen Mitarbeiter. Am 3. April 2009 schätzte der Internationale Währungsfonds (IWF) die weltweiten Wertpapierverluste infolge der Krise auf vier Billionen US-Dollar.[2][3]

Im Chart habe ich den Kursverfall des SP-500 in der Finanzkrise von -56% des breiten Index SP-500 eingezeichnet. Der Bärenmark hielt über ein Jahr an! Wenn wir jetzt überlegen, dass die Leitindizes jetzt den Bereich des Bärenmarktes erreicht haben und dass die Pandemie erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft hat und noch haben wird, sollte man sich auf einen längeren Abwärtstrend vorbereiten. Ich erwarte, dass die Turbulenzen frühestens bis Mai – Juli anhalten könnten, falls das Virus mutiert und wie damals bei Sars 1 einfach von der Bildfläche verschwindet oder alle “durchinfiziert” sind. Falls nicht, wird es wohl länger dauern, wie bei der Finanzkrise damals.

SP-500 Jahr 2020

Schauen wir uns den aktuellen Chart des SP-500 mal genauer an….

Wir haben im SP-500 eine Megafone-Formation sowie eine Schulter-Kopf-Schulter Formation. Wenn die rechte Schulter nicht hält, ist das Ziel der Kopf. Wenn ich die Finanzkrise als Vorbild für die aktuelle Krise nehme, ist es nicht schwer sich vorzustellen, wie stark der Markt noch korrigieren könnte. Nämlich bis in den Bereich zwischen 1900 und 2100. Also in der Schnittmenge der unteren Megafone-Linie und den roten Unterstützungslinien. Das wäre dann ein Minus von rund 45% vom Alltimehigh gemessen. In der Finanzkrise 2008 korrigierte der Markt um mehr als 50%.

 

Fazit:

Jetzt Aktien zu kaufen ist absolut nicht zu empfehlen. Der Markt wird sich irgendwann beruhigen, dann ist noch genug Zeit sich zu positionieren. Wenn die Volatilität zurückgeht, kann man über Longpositionen anfangen nachzudenken und sich über überproportional hohe Gewinne freuen.